Freitag, 17. Dezember 2010

Der Liegeplatz


Liegeplätze in einer Marina sind am Mittelmeer sehr viel teurer als an der Ostsee. In Neapel muß man für eine 12 Meter lange Yacht etwa mit einem Tausender rechnen (nicht p.A., p.M.!). 
"Sleipnir IV" liegt nicht in einer Marina, sondern wie in dieser Region üblich, an Mooringbojen, im Naples NATO Yacht Club (NNYC) 


Die Bucht von Nisida mit den Moorings des NNYC

Die Mooringplätze in der Bucht vor der Insel Nisida sind gut vor Wind und See geschützt. Bei kräftigen Westwinden, wie sie auch hier im Winter vorkommen, läuft dennoch eine Dünung von ein- bis anderthalb Meter in die Bucht hinein.

Die Pier von Nisida

Linke Hälfte militärisch, rechte Hälfte Gelände des NNYC
Oben links: "Sleipnir IV", unten rechts: Der Jeep des Eigners
  
"Sleipnir IV"
(unten, Schlauchboot am Heck: Eigner ist an Bord)
Die Mooringbojen an Bug und Heck von Sleipnir stehen auf acht Meter Wassertiefe. Ihre Heckboje ist gleichzeitig Bugboje für das dahinter liegende Boot. 
Am Meeresgrund sind Betonklötze verankert, die durch starke Grundketten  miteinander verbunden sind. An diesen sind die leichteren Bojenketten angeschäkelt.


Moorings des NNYC
Wie kommt man hin?  So!
Der immerwährende Swell und die immer presenten Motorboote, die niemals langsam fahren, beanspruchen die Festmacher stark. Sleipnirs 20 Milimeter Nylon-Festmacher hielten etwa zwei Monate bis zum Bruch. 

Zwei Drähte sind mit einen Karabiner in Klüsen
an Bug und Heck eingeklinkt
Aus diesem Grunde wird Sleipnir nun von Drahtseilen gehalten, die direkt an den Ketten angeschlagen sind.

Ein Draht läuft an die Bojenkette,
der andere (mit Ruckdämpfer) an die Grundkette

Die blaue Sicherungsleine dient nur noch zum Ab- und Anlegen



Zum Ablegen wird kein Motor benötigt. Das Boot wird segelklar gemacht und die Karabiner an Heck und Burg ausgeklinkt (sie sinken ab und können später an den Sorgleinen wiedererlangt werden). Das Boot wird nun noch durch die Sicherungsleinen gehalten. Nach lösen der achteren Sicherungsleine dreht es in den Wind und die Segel können gesetzt werden. Durch Auflaufen der Bugleine bringt man etwas Fahrt ins Boot, so daß vom Wind abgefallen und der Liegeplatz unter Segel ohne Gefahr für die anderen Bojenlieger verlassen werden kann.

Zum Anlegen wird das Großsegel, oder falls vor dem Wind, beide Segel geborgen. Bei kleiner Restfahrt wird die Bugboje quer zum Wind angelaufen. Die Sicherungsleine kann so problemlos gegriffen und mit voller Länge belegt werden. Volle Länge, damit beim Schwojen das Heck irgendwann an der Heckboje vorbeikommt und auch hier die Leinenverbindung hergestellt werden kann (Sollte das nicht gelingen, hilft nur das Beiboot).
Nach Seeklar zurück werden die Drahtseile an den Sorgleinen geholt und in die Klüsen eingeklinkt.

Über Winter bleiben die Boote im Wasser und kommen ledeglich für eine "Maintenance Period" an Land.
Sleipnir steht dann auf dem Gelände den NNYC. Der Mast bleibt üblicherweise gestellt.

"Maintenance Period" auf dem Gelände des NNYC.




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