Samstag, 19. Februar 2011

Maintenance Period

vom 19.Februar bis 02.Mai 2011

auf dem Gelände des NATO Nisida Yacht Club. Spantenbrüche im Cockpitbereich wurden repariert und fällige Partien im Totholz ersetzt. 


Sleipnir ging zur Überholung an Land. Bei perfektem (Segel)Wetter wurden die Yachten des NNYC an Land gestellt.
 
Sleipnir liegt an der Boje und wartet auf den Kran


. . . es geht los . . .

Keine Sorge, die Traverse ist stabiler, als sie aussieht . . .



. . . der Standplatz . . .

. . . schließlich steht Sleipnir an Land
Samstag, 19.Februar 16Uhr

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Segeln am 30. September 2010



Hier ein paar Bilder vom segeln am 30.September 2010:














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Samstag, 29. Januar 2011

Segeln nach Capri



Capri ist die Trauminsel im Mittelmeer. Leider ist sie in der Sommersaison (Juni bis August) in jeder Hinsicht extrem teuer.
Die Superyachten von Flavio Briatore und Roman Abramovich sind dann hier anzutreffen. 





Am 08. September 2009   fand sich "Sleipnir IV" zum ersten Mal dort ein.


08SEP1600B, Capri stb voraus: 8NM vor Capo Tiberio (linke Kante)

Monte Tiberio wird gleich passiert . . .

. . . und die Faraglioni kommen in Sicht

Kursänderung auf West


Die Strecke von Nisida nach Capri (rund 15NM) ist bei den üblichen Winden im Sommer leicht in drei Stunden geschafft. In Marina Grande, dem Hafen des Hauptortes Capri, in dem auch die Fährboote anlegen und die ganzen Rivaboote liegen, sind 100 Euro für eine Hafennacht zu berappen. 
Angenehmer ist die Südseite von Capri mit ihren steilen Klippen und dem kleinen Ort Marina Picola. Dort kann man als kleinere Yacht an eine Mooringboje gehen (50Euro, mit Tranferservice an Land) oder man gesellt sich zu den Großen und geht vor Anker. 

Bei geborgenem Großsegel wird Marina Picola angesteuert,
Anker klar zum Fallen

Die Faraglioni aus Richtung West




Das Wasser ist bis zur Kante tief, was man so nicht wahr nimmt, da auf 30 Meter schon Grund zu erkennen ist. Um auf 10 Meter zu ankern, muß man ganz nah ran an die Klippen, was ohne Motor riskant ist.


Sleipnir ankert schließlich auf 25 Meter Wassertiefe. Die 30-Meter-Leine hinter der Ankerkette ist zu kurz und muß verlängert werden.

Einlaufbier vorm Landgang


Am nächsten Morgen geht es nach einem Schwimmerchen im Mittelmeer zum italienischen Frühstück an Land
Bereits kurz nach Sonnenaufgang kam das erste Touristenboot am Liegeplatz vorbei geschippert, die folgende Ansage war über Bordlautsprecher zu hören:

"Look at the yacht on starbord side, she is flying the German flag!" 

Das ist hier wohl etwas besonderes.

SLEIPNIR IV vor Anker in der Bucht von Marina Picola

Blick von oben nach Westen

Der Blick nach Osten

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Sonntag, 26. Dezember 2010

Segeln im Golf von Neapel

Fotostrecke Segeln im Golf von Neapel an Bord SLEIPNIR IV

Der Golf von Neapel bietet mit seinen vorgelagerten Inseln Procida, Ischia und Capri ein phantastisches Segelrevier. Das Klima wird durch sehr warme,  trockene Sommer und niederschlagreiche und milde Winter geprägt. Die  Lufttemperaturen liegen im Sommer bei 26 bis 30°C mit Höchsttemperaturen über 30 °C. Im Winter liegen die Werte bei 12 °C bis 16 °C. Fast den gesamten Sommer über herrschen unter dem Einfluss des subtropischen Hochdruckgürtels beständige Wetterlagen vor; die erst Ende September / Anfang Oktober Tiefdruckeinflüsse wieder zulassen.


Der Wind. Vormittags nahezu windstill, kommt gegen Mittag ein Seewind aus südwest auf, der schnell drei bis fünf Windstärken erreicht. Erst nach Sonnenuntergang läßt er wieder nach.
Der Seegang und das Wellenbild in der Bucht von Pozzuoli ist von kreuzenden Wellen alter und neuer See von einem halben bis einem Meter, sowie stark von Motorboot-Wellen geprägt. Weiter draußen wird die Beständigkeit größer aber die Höhe nicht geringer. Um bei diesen Verhältnissen die Segel zum Stehen zu bringen ist mehr als eine leichte Briese erforderlich. Ansonsten wiegt das Boot nur hin und her und die Segel hauen einem um die Ohren. Sleipnirs Außenbordmotor ist unter diesen Bedingungen nicht einsetzbar.
Das Wasser in Küstennähe ist stark durch die Einleitungen der Millionenmetropole geklärter oder ungeklärter Natur beeinflusst. Wenige Seemeilen vor der Küste, wo schnell mehrere hundert Meter Wassertiefe erreicht sind, wechselt die Farbe von dunkelgrün auf "azzuro" (mittelmeerblau), Temperaturen im Sommer: 26°C. Der Salzgehalt ist noch höher als in der Nordsee und höher als in der Ostsee sowieso.
Sleipnirs NIRO-Beschläge machen ihrem Namen keine Ehre mehr und die Messingpatina wechselte von dunkelgrün auf hellblau. Auch der Klarlack leidet ordentlich unter der extremen Sonnenbestrahlung. Einkomponentenlack hält ca. 6 Monate. Auf Anraten der Einheimischen wird nunmehr Zweikomponentenlack angewendet.  

Alles in Allem ging der "Traum in Erfüllung", auf eigenem Kiel im Mittelmeer zu segeln!

Als Tagestörn bietet sich eine Umrundung der Insel Procida an. Mittags losgesegelt ist man normalerweise am Abend wieder am Liegeplatz, bevor der Seewind einschläft.
Die Durchfahrt zwischen Ischia und Procida hat sich allerdings als tückisch erwiesen: Die hohe und kurze Kreuzsee auf ein bis zwei Seemeilen läßt sich mit ausreichend Wind zügig durchkreuzen, läßt dieser jedoch zwischen den Inseln nach, findet man sich ohne Fahrt in einer "Hacksee" wieder. Die Segel hauen einem um die Ohren und blaues Wasser kommt an Deck. Plötzlich ist der Flaggenstock samt Flagge verschwunden. An Außenborder-Einsatz ist nicht zu denken. Bald ist dann einer der wenigen Momente gekommen, in denen man sich den Zündschlüssel wünscht, der einfach nur den Diesel startet und das Boot aus dem Schlamassel schiebt. Statt dessen steckt es für Stunden zwischen den vorbeisausenden Speedbooten fest. Wenigstens ist das Wasser tief und die Stömung setzt nicht auf irgendwelche Untiefen. Gegen Abend kommt endlich der ersehnte Landwind auf und mit wieder ausreichend Anströmung an den Segeln geht es raus aus dem Trichter.
Statt wie üblich um acht ist man dann erst gegen Mitternacht wieder am Liegeplatz.

Im August 2008 kam es in der Bucht von Pozzuoli zu einer Begegnung mit 8mR "Olympia" (Fotos leider nicht mehr vorhanden).
Sie hat Ihren Liegeplatz im Yachthafen von Neapel und wurde von der Eignerfamilie gesegelt. Ihr Rumpf war weiß gestrichen und am Bug mit den olympischen Ringen versehen. Sie trug alte Baumwollsegel und wurde sicher nicht sehr ambitioniert gesegelt. Sleipnir hatte jedenfalls keine Mühe, sie einzuholen und schließlich in lee zu passieren.

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Freitag, 17. Dezember 2010

Der Liegeplatz


Liegeplätze in einer Marina sind am Mittelmeer sehr viel teurer als an der Ostsee. In Neapel muß man für eine 12 Meter lange Yacht etwa mit einem Tausender rechnen (nicht p.A., p.M.!). 
"Sleipnir IV" liegt nicht in einer Marina, sondern wie in dieser Region üblich, an Mooringbojen, im Naples NATO Yacht Club (NNYC) 


Die Bucht von Nisida mit den Moorings des NNYC

Die Mooringplätze in der Bucht vor der Insel Nisida sind gut vor Wind und See geschützt. Bei kräftigen Westwinden, wie sie auch hier im Winter vorkommen, läuft dennoch eine Dünung von ein- bis anderthalb Meter in die Bucht hinein.

Die Pier von Nisida

Linke Hälfte militärisch, rechte Hälfte Gelände des NNYC
Oben links: "Sleipnir IV", unten rechts: Der Jeep des Eigners
  
"Sleipnir IV"
(unten, Schlauchboot am Heck: Eigner ist an Bord)
Die Mooringbojen an Bug und Heck von Sleipnir stehen auf acht Meter Wassertiefe. Ihre Heckboje ist gleichzeitig Bugboje für das dahinter liegende Boot. 
Am Meeresgrund sind Betonklötze verankert, die durch starke Grundketten  miteinander verbunden sind. An diesen sind die leichteren Bojenketten angeschäkelt.


Moorings des NNYC
Wie kommt man hin?  So!
Der immerwährende Swell und die immer presenten Motorboote, die niemals langsam fahren, beanspruchen die Festmacher stark. Sleipnirs 20 Milimeter Nylon-Festmacher hielten etwa zwei Monate bis zum Bruch. 

Zwei Drähte sind mit einen Karabiner in Klüsen
an Bug und Heck eingeklinkt
Aus diesem Grunde wird Sleipnir nun von Drahtseilen gehalten, die direkt an den Ketten angeschlagen sind.

Ein Draht läuft an die Bojenkette,
der andere (mit Ruckdämpfer) an die Grundkette

Die blaue Sicherungsleine dient nur noch zum Ab- und Anlegen



Zum Ablegen wird kein Motor benötigt. Das Boot wird segelklar gemacht und die Karabiner an Heck und Burg ausgeklinkt (sie sinken ab und können später an den Sorgleinen wiedererlangt werden). Das Boot wird nun noch durch die Sicherungsleinen gehalten. Nach lösen der achteren Sicherungsleine dreht es in den Wind und die Segel können gesetzt werden. Durch Auflaufen der Bugleine bringt man etwas Fahrt ins Boot, so daß vom Wind abgefallen und der Liegeplatz unter Segel ohne Gefahr für die anderen Bojenlieger verlassen werden kann.

Zum Anlegen wird das Großsegel, oder falls vor dem Wind, beide Segel geborgen. Bei kleiner Restfahrt wird die Bugboje quer zum Wind angelaufen. Die Sicherungsleine kann so problemlos gegriffen und mit voller Länge belegt werden. Volle Länge, damit beim Schwojen das Heck irgendwann an der Heckboje vorbeikommt und auch hier die Leinenverbindung hergestellt werden kann (Sollte das nicht gelingen, hilft nur das Beiboot).
Nach Seeklar zurück werden die Drahtseile an den Sorgleinen geholt und in die Klüsen eingeklinkt.

Über Winter bleiben die Boote im Wasser und kommen ledeglich für eine "Maintenance Period" an Land.
Sleipnir steht dann auf dem Gelände den NNYC. Der Mast bleibt üblicherweise gestellt.

"Maintenance Period" auf dem Gelände des NNYC.